Automatikuhren
Automatikuhren sind i.d.R. Armbanduhren mit einem mechanischen Uhrwerk, dass mit einem zusätzlichem, zumeist halbkreisförmigen Rotor ausgestattet ist. Dieser oft kugelgelagerte und beidseitig drehbare Rotor zieht die Zugfeder des mechanischen Werkes selbstständig durch Bewegungen des Uhrengehäuse (Armbewegungen beim Tragen der Uhr) auf. Bei regelmäßigem Tragen der Uhr kann so das manuelle Aufziehen der Uhr normalerweise
entfallen.
Die manuelle Aufzugsweise über die Krone der Uhr ist alternativ aber weiterhin möglich. Automatikuhren neigen oft zu einem gleichmäßigeren Lauf und damit zu genaueren Gangwerten.
Als Gangreserve wird die Zeitdauer bezeichnet, die das vollständig aufgezogene Uhrwerk noch nach der letzten Bewegung läuft. Sie variiert je nach Werk meist zwischen 35 bis 60 Stunden.
Als die erste funktionsfähige Automatik-Armbanduhr mit Rotor gilt heute die Oyster Perpetual von ROLEX aus dem Jahr 1931. Nach starken Verkaufseinbrüchen während der sogenannten Quarzkrise erfreuen sich Automatik-Herrenuhren heute - aufgrund der von ihnen ausgehenden technischen Faszination - wieder großer Beliebtheit bei Uhrensammlern und Uhrenfreunden. Automatikuhren werden derzeit von vielen Herstellern in verschiedensten Ausführungen und unterschiedlichen Preis- und Qualitätsklassen angeboten.
Chronograph
Ein Chronograph ist wörtlich eigentlich ein "Zeitschreiber". Heutzutage werden Armbanduhren mit zusätzlicher Zeitstoppfunktion als Chronographen bezeichnet. Die Geschichte der Chronographen geht bis in das 19. Jh. zurück. Die technische bzw. optische Darstellung der Stoppfunktion ist bei heutigen Chronographen sehr vielseitig. Verwendung finden dabei sowohl Quarzwerke wie auch zahlreiche mechanische Uhrwerke.
Flieger- und Pilotenuhren
Eine Fliegeruhr ist eine Armbanduhr, die seit dem Anfang der Fliegerei für die speziellen Anforderungen von Piloten gefertigt wurde. Der französische Uhrenhersteller Cartier entwickelte im Jahre 1906 für den Flugpionier Alberto Santos Dumont die erste Spezialuhr für Piloten, die am Handgelenk getragen werden konnte. Zahlreiche weitere Uhrenhersteller in aller Welt griffen diese Entwicklung ebenfalls auf, so dass eine ganze Reihe immer weiterentwickelteter
Armbanduhren für Piloten entstand.
Das Aufkommen der Fliegeruhren trug auch zur breiteren Akzeptanz von Armbanduhren
bei Männern bei.
Die Fliegeruhren verfügten im Allgemeinen über genauere mechanische Uhrwerke und waren schlicht, robust und stoßfest konstruiert. Das Ziffernblatt war besonders kontrastreich beziffert, wobei häufig neben dem Stundenring eine gesonderte Minuterie vorhanden war. Ziffern und Zeiger waren
üblicherweise mit selbstleuchtenden Leuchtfarben beschichtet, um eine gute Nachtlesbarkeit möglich zu machen. Oftmals war ein auffälliges Dreieck anstatt der Zahl zwölf aufgedruckt. Außerdem besaßen viele Fliegeruhren besonders lange Uhrenarmbänder, damit sie über der Fliegerjacke
getragen werden konnten. Die Krone
war oft besonders groß und griffig, damit die Uhren auch mit Handschuhen bedient werden konnten. Desweiteren besitzen Fliegerarmbanduhren oftmals einen Tachymeter, der die Ermittlung der Flug-Geschwindigkeit erleichtert.
Nach dem Ersten Weltkrieg übernahmen zunehmend die in den Flugzeugen installierten Borduhren
die Aufgaben der Fliegeruhren. Diese wurden nun nur noch als Ersatzsystem oder für die individuellen Aufgaben einzelner Besatzungsmitglieder benötigt. Da die Luftfahrt damals zu den fortschrittlichsten Ingenieursleistungen zählte, boten viele Uhrenhersteller auch Fliegeruhren an, um am positivem Ruf dieser Präzisionstechnologie teilzuhaben. Heutzutage finden mechanische Fliegeruhren und deren zahlreiche Repliken viele Liebhaber - als Ausdruck des Zeitgeistes einer technisch orientierten, vorwiegend männlichen
Zielgruppe.
Funkuhren
Über einen Langwellen-Zeitzeichensender empfängt eine Funkuhr mittels eingebauter Antenne ein per Funk ausgestrahltes Zeitsignal und übernimmt bzw. korrigiert somit die Uhrzeit aufgrund dieser Signale selbstständig. Obwohl das Zeitsignal kontinuierlich gesendet wird, ist bei Armbanduhren ein Empfang nur einmal täglich, meist in den frühen Morgenstunden, üblich. Dies ist völlig ausreichend für eine
sehr präzise Zeitanzeige. In Deutschland wird derzeit das DCF77 Zeitsignal verwendet. Für
das Vereinigte Königreich, Amerika und Asien gibt es ähnlich arbeitende Zeitsignalsender. Nicht jede Uhr kann jedoch weltweit alle Signale empfangen. Bitte informieren Sie sich daher vor dem Kauf einer Funkuhr, welche Funksignale im Einzelfall empfangen werden können. Außerhalb des Zeitsignal-Empfangsbereiches läuft eine Funkuhr weiter, genau wie jede andere Uhr auch. Sobald die Funkuhr wieder ein Zeitsignal empfängt, stellt sie sich selbsttätig neu darauf ein.
Der große Vorteil der Funkuhr ist die sehr genaue Zeitanzeige. Darüber hinaus ist ein manuelles Umstellen zwischen normaler Zonenzeit und der Sommerzeit nicht notwendig.
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